Sehr geehrte Schützenbrüder der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft und der St.-Katharina-Junggesellenbruderschaft, liebe Gäste unserer Internetseite!
Seit letztem Jahr war unser dörfliches Wahrzeichen, der gut 500jährige Turm von St. Andreas, eingerüstet und verhüllt. Wichtige statische Erneuerungen und Mauerwerkssanierungen wurden vorgenommen, damit wir ohne Sorge unsere Glocken läuten können und uns auch in Zukunft aus vielen Richtungen kommend am mächtigen Turm orientieren können.
Die Baufachleute, Architekten, Statiker und unser Bistumsarchitekt mussten sich oft anhören: „Aber bis Unges Pengste muss alles fertig sein!“ Und es hat alle motiviert, uns diesen Wunsch zu erfüllen – denn was wären Paraden, Zapfenstreich und Gottesdienste mit eingerüstetem Turm? Jetzt steht er da, frisch verfugt und mit strahlenden Zifferblättern der Uhr, mit unsichtbarem Stahlanker-Korsett und stolz und stark wie eh und je.
Auf Feste wollen Menschen vorbereitet sein. Das ist in Korschenbroich (noch) so, wie seit Jahrhunderten. Wahrscheinlich machte dieses Wort „Bis Unges Pengste muss alles fertig sein“ auch vor genau 70 Jahren die Runde, als die im zweiten Weltkrieg zerstörte St.-Andreas-Kirche wiederaufgebaut zum ersten feierlichen Gottesdienst am Pfingstsonntag 1949 einladen konnte. Daran erinnern wir uns in diesem Jahr besonders.
Und natürlich sind es auch kleine Baustellen, die abgebaut werden konnten: Der Andreasbrunnen führt wieder Wasser und sorgt für angenehmes Rauschen am Kirchplatz. Die neue Priestergrabstätte auf dem Waldfriedhof hält die Erinnerung an die Pfarrer und Seelsorger von St. Andreas und Herz Jesu wach – darunter auch Pfarrer Alois Müller der vor zwei Jahren verstarb und unserer Kirche ihr heutiges Gesicht verlieh.
Die kleinen „Baustellen“ werden aber auch im häuslichen Kontext bis Pfingsten zu einem Ende geführt: Der Vorgarten wird gepflegt, Straßen gekehrt, Fenster geputzt, Fahnen gehisst, Hosen und Hemden gebügelt, Knöpfe angenäht und vieles mehr.
Bis Unges Pengste – alles fertig! So steht dem Festgenuss nichts mehr im Weg.
Allen Gästen und Einwohnern von Korschenbroich, unseren beiden Schützenbruderschaften, ihren Familien und ihren Freunden wünsche ich ein unbeschwertes Fest und frohe Pfingsttage, wenn „unser Dorf in hellem Sonnenglanz liegt“, wie es das Pfingstlied verspricht.
Ihr und Euer Marc Zimmermann, Präses und Pfarrer an St. Andreas, Korschenbroich