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An die Zugverantwortlichen der Schützenzüge der St. Katharina Junggesellen Bruderschaft und der St. Sebastianus Bruderschaft
zur Weitergabe an die Zugmitglieder

Liebe Schützenbrüder,
Korschenbroich, 15. März 2020

die Bedrohung durch den Corona-Virus hat das gesellschaftliche Leben in den vergange- nen Tagen verändert und wird es auch in den kommenden Wochen weiter tun. Der Schul- betrieb ist ausgesetzt, Großveranstaltungen werden abgesagt, öffentliche Einrichtungen geschlossen und vieles mehr. All das ist notwendig, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen und einen Zusammenbruch des Gesundheitssystems, der viele Men- schen das Leben kosten könnte, zu verhindern.

Natürlich macht diese Entwicklung auch vor unseren Bruderschaften nicht Halt. In den ver- gangenen Tagen sind wir mit vielen Anfragen konfrontiert worden, wie es nun mit unserem bruderschaftlichen Leben weitergeht und vor allem, was mit Unges Pengste ist.

Wir möchten Euch hierzu den nachfolgenden Sachstand mitteilen, der vor dem Hintergrund der Dynamik, die das Corona-Thema in den letzten Tagen aufgenommen hat, eine Mo- mentaufnahme darstellt, die sich in einigen Tagen oder Wochen auch schon wieder anders darstellen kann.

Generalversammlung St. Katharina Junggesellen Bruderschaft am Palmsonntag und Generalversammlung beider Korschenbroicher Bruderschaften am Ostermontag:

Wir haben heute entschieden, die beiden Generalversammlungen abzusagen. Auch wenn es schwerfällt, mit althergebrachten Traditionen zu brechen, erscheint uns dies vor dem Hintergrund der aktuellen Situation als notwendige und einzig richtige Entscheidung. Wir sind überzeugt, dass dies auch von Euch eine breite Unterstützung findet.

Für die Junggesellen Bruderschaft bedeutet dies, dass auch die anstehenden Neuwahlen nicht wie geplant durchgeführt werden können und zu einem späteren Zeitpunkt nachge- holt werden müssen. Ebenso muss die formale Entlastung des Vorstandes und der Kassie- rer, Letzteres betrifft auch die Generalversammlung Ostermontag in Bezug auf die Kasse des Pfingstausschusses, verschoben werden. Alle weiteren Punkte haben informativen Charakter und sind daher unproblematisch.

Darüber hinaus werden auch alle weiteren bruderschaftlichen Aktivitäten zunächst bis zum 19. April ruhen. Dies betrifft konkret den Bußgang der Männer am 28. März und auch die Aktivitäten unserer Jugendabteilung, der „Unges Jonges“.

Unges Pengste:

Natürlich kommt bereits jetzt die Frage auf: „Was ist mit Unges Pengste?“

Hier ist der Sachstand wie folgt:
Unser Schützen- und Heimatfest ist eindeutig eine Veranstaltung mit über 1.000 Teilneh- mern, sowohl in Bezug auf die Umzüge, als auch auf die Zeltveranstaltungen und den Kir- mesbetrieb. Veranstaltungen dieser Größenordnung erhalten zzt. bis auf weiteres keine Genehmigung. Wir müssen also die weitere Entwicklung abwarten. Die Entscheidung, ob das Schützenfest stattfinden kann oder nicht, müssen wir etwa vier Wochen vorher treffen, d.h. Ende April/Anfang Mai. Bis dahin werden wir die notwendigen Vorbereitungen wie ge- wohnt treffen, uns aber gleichzeitig auch mit dem Szenario einer Absage auseinanderset- zen, was natürlich nicht zuletzt auch wirtschaftliche Konsequenzen hätte.

Wir brauchen also momentan, wie in so vielen Lebensbereichen, Geduld. Besonders schwierig ist die Situation natürlich für unsere Könige und Minister. Wir alle wollen Unges Pengste feiern, aber insbesondere für unsere beiden Königshäuser werden wir das, was möglich und verantwortbar ist umsetzen und uns bis dahin eng miteinander abstimmen.

Hilfsangebot:

Aus unserer bruderschaftlichen Tradition heraus, sehen wir uns im Sinne des Grundsatzes „Bruder sein ist mehr“ besonders in der Pflicht. Wir möchten deshalb alten und kranken Mitbürgern unsere Hilfe und Unterstützung anbieten um bei Bedarf notwendige Besorgun- gen vorzunehmen. Wir sind überzeugt, dass dies durch viele Schützenzüge im Rahmen freundschaftlicher oder nachbarschaftlicher Hilfe sowieso umgesetzt und gelebt wird und können hierzu nur ermutigen. Sollte es darüber hinaus Bedarf geben und Hilfe benötigt werden, bitten wir, sich bei uns zu melden, damit wir eine Hilfe organisieren können.

Liebe Schützenbrüder,

sollte sich eine wesentliche neue Entwicklung ergeben, werden wir Euch wieder informie- ren. Bis dahin wollen wir in dieser für alle ungewohnten wie ungewissen Zeit eng zusam- menstehen und mit der besonderen Situation verantwortungsvoll umgehen. Die bruder- schaftlichen Ideale “Für Glaube, Sitte und Heimat“ können gerade jetzt Halt und Zuversicht geben.

Wir wünschen Euch und Euren Familien, dass Ihr gesund bleibt und gut durch die nächs- ten Wochen kommt.
Herzlich grüßen

Steffen Cremer
Präsident
St. Katharina Junggesellen Bruderschaft
Thomas Siegers Präsident
St. Sebastianus Bruderschaft