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Er hat seinen Platz über unseren Krippen. Er schwebt über dem Dachfirst und hat den Überblick über das weihnachtliche Geschehen: Der Verkündigungsengel. Kein Weihnachten ohne den Engel und wahrscheinlich auch kein Weihnachten ohne ihn bei Ihnen zuhause. Denn der himmlische Botschafter hat in vielen Formen Gestalt angenommen: aus Papier gefaltet, in Ton modelliert, aus Holz geschnitzt oder in Bronze gegossen, in Glas geformt, bemalt, hinterleuchtet und sehr häufig aufgehängt am Baum oder am Fenster.

Mindestens einen davon haben Sie mit Sicherheit auch in Ihrer adventlich-weihnachtlichen Wohnung. Der Engel ist uns ein lieber und wichtiger Begleiter, nicht nur in dieser geprägten Zeit, sondern das ganze Jahr und Leben. Und das ist so, weil er uns das Gute, ja, das Beste zu sagen hat, was man sich vorstellen kann: Gott wird Mensch! Er kommt zu uns und zu mir. Und er bringt mit den Frieden und die Freude über das Leben in Jesus Christus. Eine wahrlich frohe Botschaft! Es mag sein, dass der Engel uns deshalb auch in den nachweihnachtlichen Alltag rettet. Denn er bleibt vielen Menschen ein treuer Wegbegleiter.

Als Handschmeichler, an einer Kette getragen, auf dem Armaturenbrett des Autos und an nicht wenigen Gräbern unserer Verstorbenen taucht er auf und gibt auf uns acht. Ein Engel, der mir persönlich sehr viel bedeutet, ist eigentlich ein Putto (ein geflügelter Engelsknabe) und erinnert mich an meine verstorbene Großmutter. In ihrer Wohnung war der Engel immer in meinem Blick, schon als Kind hat mich diese kleine, liebevolle Figur fasziniert. Heute bewahre ich den kleinen Engel auf und er wacht über mich mit der frohmachenden Botschaft des Glaubens.

So ist das „Fürchte dich nicht“ die feste Zusage des Engels, dass Gott es mit uns wirklich gut meint, wie uns das Lukasevangelium berichtet: „Da trat der Engel des Herrn zu ihnen, und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren, er ist der Messias der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.“ (Lukas 2,9-12)

Der Engel an meiner Hauskrippe fehlt noch, da ich noch an der Vervollständigung der Ausstattung arbeite und in diesem Jahr erstmals die Hirten hinzukommen. Aber einen Platz auf einem Balkon über der Geburtsszene habe ich schon für ihn vorgesehen. Solange übernimmt der kleine Puttenengel seine Rolle…

Ich wünsche Ihnen zum Weihnachtsfest 2018 einen Engel, der sie mit der frohen Botschaft von der Menschwerdung Gottes in den Alltag hinüberbegleitet, Sie immer im Auge behält, auf Sie aufpasst und Sie daran erinnert, dass Gott es mit Ihnen gut meint.

Ihr Marc Zimmermann, Pfarrer

Präses Pfarrer Marc Zimmermann

Holzgeschnitzter Engel als Putto; © Foto M. Zimmermann